instrumente

MusikInstrument

Johann David Schiedmayer, 1783

Das Instrument gehört nicht nur aufgrund seiner edlen Ausstattung, Qualität und Klangschönheit zu den wertvollsten historischen Instrumenten, es ist auch wohl das in historischen Quellen am besten dokumentierte Instrument des 18. Jahrhunderts. In seinem Werkstattbuch vermerkt J. D. Schiedmayer den Verkauf des Flügels nach Würzburg:

"Das 7te Instrument bekam H von Kerpen,
Dom Capitular in Wirzburg es ist mit besondern
Beyfall aufgenommen worden, der Preiß war bestimt 300 f
aus meinen Händen kam es den 5. December 1783
bin damit selbst nach Würzburg gereist“

MusikInstrument

Tangentenflügel Christoph Friedrich Schmahl, 1790

Die Besonderheit des Tangentenflügels besteht darin, dass durch Tastendruck nicht etwa wie beim Klavier Hämmerchen, sondern Holzstäbchen - die Tangenten - gegen die Saiten geschleudert werden. Der durch den Anschlag der unbelederten Tangente entstehende Ton hat etwas berührend Schönes, ähnlich dem Klang einer Harfe oder Gitarre, bekommt aber je nach Anschlag auch perkussiven Charakter und eröffnet damit ein wunderbares Ausdrucksspektrum, das noch durch zahlreiche eingebaute Klangeffekte vervielfacht wird. Diese Klangveränderungen werden durch verschiedene Tuche, Leder oder Fransenleisten über Kniehebel und Handzüge gesteuert.

MusikInstrument

Melchior Guante, ca. 1795

Die Ausstattung des Instruments mit sehr feinem Mahagoni und umlaufenden vergoldeten Messingleisten war um 1800 die Luxusausführung eines Hammerflügels, welche nur einem ausgesprochen zahlungsfähigem Kundenkreis vorbehalten war. Die Mechanik des Hammerflügels orientiert sich an dem berühmten Vorbild der Geschwister Stein aus Augsburg. Diese Form der Prellzungen-Mechanik wurde in unterschiedlichen Bauformen in der Werkstatt von Johann Andreas Stein in Augsburg seit etwa 1770 entwickelt und findet in der Bauart der Stein- Kinder Matthäus Andreas und Nannette ihre letzte Ausprägung.

MusikInstrument

John Broadwood, 1804

Die Besonderheiten der englischen Flügel des 19. Jahrhunderts waren zum einen die kantig erscheinende äußere Form mit einfach gebogener Wand und hohen rechteckigen Klaviaturwangen, zum anderen die Besonderheit des „gespaltenen“ rechten Pedals. Die Dämpferhebung war getrennt in Diskant und Bass und konnte mit jeweils „halbem Pedal“ differenziert oder mit beiden zusammen komplett gehoben werden. Diese Eigentümlichkeit findet sich in dieser Art nur bei englischen Flügeln; es lässt sich heute nur schwer nachvollziehen, in welchem Ausmaß diese an und für sich sehr sinnvolle technische Einrichtung von Komponisten auch als Ausdrucksmittel genutzt wurde.

MusikInstrument

Conrad Graf, 1826

Der Wiener Hammerflügelbauer Conrad Graf steht für höchste Perfektion, Klangfülle und Ruhm des Wiener Klavierbaus der Beethoven- Zeit. Seine Instrumente galten in den ausgehenden Lebensjahren Beethovens und Schuberts, aber vor allem zu Zeiten der bedeutenden deutschen Romantiker wie Mendelssohn Bartholdy, Schumann und des jungen Brahms als Spitzenprodukte des Klavierbaus im deutschsprachigen Raum.